Noch sind wir diesseits von Eden....
...sorry, der bloede Witz musste sein. Tatsaechlich bin ich noch nicht ganz in Eden, sondern in Merimbula (Achtung, Ausspracheregel: MeRIMbjula), etwa 25km weiter noerdlich. Den Rest hab ich mir geschenkt, weil das auch so ein ziemlich harter Tag war - selber Schuld, wie man gleich sehen wird.
Erstmal schulde ich aber noch ein paar Bidler von gestern.
Das ist nun schon sehr ueberholt - bin ja schon rund 150km weiter. Und dann war da dieses putzige Staedtchen gestern - Tilba, genauergesagt "Central Tilba" - soviel Zeit muss sein.
Und meine Unterkunft dort
Wie gesagt, alles sehr niedlich. Als ich vom Internet-Laden zurueckgekommen bin, hab ich dann erfahren, warum ausser "Wirrina's" alle weiteren 16 Gaestebetten des Staedtchens ausgebucht waren: Ein Motorradclub hat sich abgesagt - der Club der "Norton Owners". Einen der Kollegen hatte ich dann auch noch als Nachbar in der Herberge, und wie sich herausstellt, heisst die Wirtin nicht Wirrina, sondern Kay und war seinerzeit in den Fuenfzigern auch stolze Besitzerin einer "Norton"-Maschine - Was man ihr heute nur noch bedingt ansieht.
Jedenfalls fuehrte kein Weg daran vorbei gemeinsam zum Hotel rueberzuschlendern und die versammelte Motorradkombo zu besuchen. Und wie wir da so gemuetlich auf der Veranda sitzen und darueber plaudern, was ich fuer eine arme Sau bin, so ohne Verbrennungsmotor, gab ein Wort das andere, bzw. ein Bier das andere und Mrs Kay hat im Verlaufe von vier oder fuenf Gin-Tonic ein paar Anekdoten aus dem Gemeindeleben dieses 72-Seelen-Staedtchens zum besten gegeben. Von den jahrelangen Verhandlungen mit der regionalen Telefongesellschaft um die Aufstellung einer Telefonzelle am Ortseingang, ueber die alljaehrliche gemeinsame Weihnachtsfeier bis zum aktuell brennenden Thema "soll der Feigenbaum neben dem Hotel gefaellt werden, damit die freiwillige Feuerwehr ohne Rangieren aus der Garage fahren kann" - alles in allem Stoff fuer mindestens zwoelf Folgen einer sehr vielversprechenden Fernsehserie...
Jedenfalls zog sich der Abend bis deutlich nach Mitternacht hin, so dass heute morgen vor halb zehn an Aufbruch nicht zu denken war. Mit grossem Hallo hab ich dann die ganze Motorradkombo an der (auch sehr pittoresken) Tankstelle im Ort nochmal getroffen. Und ein paar Kilometer hinter Tilba hat mich dann der ganze Korso hupend und winkend an einer Steigung ueberholt - so begeistert begegnen sich Motorradfahrer und Radler auch selten.
Damit waere erklaert, warum meine Form heute nicht zum besten war. Der zweite Grund fuer den etwas schleppenden Verlauf der Etappe war wieder mal das Gelaende. Von Tilba aus gings erstmal runde 40 Kilometer in Wellen immer wieder bergauf - bis auf 250 Meter hoch, dann in einer Irrsinnshitze runter nach Bega und weiter Richtung Kueste. Und als ich mal wieder dachte "Prima, das war's, jetzt noch ein bisschen ausrollen und dann gemuetlich eine Dose zischen lassen", haben mich am Ende nochmal zwei ueble Anstiege erwischt... Fuer die Radfahrfreunde hier das Profil der heutigen Runde.
So richtig was fuer's Grundlagentraining war das nicht...
Ach ja, bei der Motel-Suchrunde durch das Oertchen hier hab ich die ersten "Gleichgesinnten" getroffen. Ein Paerchen aus Alaska, die auch mit Raedern Richtung Melbourne unterwegs sind, die naechsten Kilometer aber per Bus abkuerzen wollen. Ausserdem machen die es auf die harte Tour: Mit Zelt und Kocher auf Camping Tour. Das fehlte mir jetzt noch. Kaum hatte ich mein Motel gefunden fing es naemlich an ganz genuesslich zu regnen. Was fuer eine Vorstellung, nach dieser Etappe heute im Nieselregen im Zelt zu sitzen und eine leckere Tuetensuppe zu schluerfen...:-)
Und zum Schluss endlich die faellige Wunsch-Erfuellung: Die Kollegin Doris wollte unbedingt ein Foto von hinten, um zu ueberpruefen, ob die gekuerzte Frisur akzeptabel ist. Bitteschoen:
Ehe ich's vergesse: Heute hab ich mein erstes Kaenguruh gesehen. Wer haette gedacht, dass diese Tiere so flach sind - zumindest nachdem sie versucht haben, die Strasse zu ueberqueren. Allzuviel niedliches war nicht mehr uebrig von dem Kameraden, deshalb habe ich mal auf ein Foto verzichtet. In den kommenden Tagen gibt es ja noch mehr Gelegenheiten, denn was jetzt folgt ist erstmal ziemliche Wildnis. Viel Strasse und gelegentliche Mini-Orte mit Motel. Kann also gut sein, dass jetzt wieder ein paar Tage Funkstille ist, bis ich aus den Weiten des fernen Suedens wieder in belebtere Gebiete komme - dann in einem neuen Bundesstaat: Victoria. Den wichtigsten Unterschied zwischen New South Wales und Victoria hab ich gestern schon an der Bar gelernt: in Victoria gibt's das Bier in kleineren Glaesern - muss ich halt eins mehr trinken...
Erstmal schulde ich aber noch ein paar Bidler von gestern.
Das ist nun schon sehr ueberholt - bin ja schon rund 150km weiter. Und dann war da dieses putzige Staedtchen gestern - Tilba, genauergesagt "Central Tilba" - soviel Zeit muss sein.
Und meine Unterkunft dort
Wie gesagt, alles sehr niedlich. Als ich vom Internet-Laden zurueckgekommen bin, hab ich dann erfahren, warum ausser "Wirrina's" alle weiteren 16 Gaestebetten des Staedtchens ausgebucht waren: Ein Motorradclub hat sich abgesagt - der Club der "Norton Owners". Einen der Kollegen hatte ich dann auch noch als Nachbar in der Herberge, und wie sich herausstellt, heisst die Wirtin nicht Wirrina, sondern Kay und war seinerzeit in den Fuenfzigern auch stolze Besitzerin einer "Norton"-Maschine - Was man ihr heute nur noch bedingt ansieht.
Jedenfalls fuehrte kein Weg daran vorbei gemeinsam zum Hotel rueberzuschlendern und die versammelte Motorradkombo zu besuchen. Und wie wir da so gemuetlich auf der Veranda sitzen und darueber plaudern, was ich fuer eine arme Sau bin, so ohne Verbrennungsmotor, gab ein Wort das andere, bzw. ein Bier das andere und Mrs Kay hat im Verlaufe von vier oder fuenf Gin-Tonic ein paar Anekdoten aus dem Gemeindeleben dieses 72-Seelen-Staedtchens zum besten gegeben. Von den jahrelangen Verhandlungen mit der regionalen Telefongesellschaft um die Aufstellung einer Telefonzelle am Ortseingang, ueber die alljaehrliche gemeinsame Weihnachtsfeier bis zum aktuell brennenden Thema "soll der Feigenbaum neben dem Hotel gefaellt werden, damit die freiwillige Feuerwehr ohne Rangieren aus der Garage fahren kann" - alles in allem Stoff fuer mindestens zwoelf Folgen einer sehr vielversprechenden Fernsehserie...
Jedenfalls zog sich der Abend bis deutlich nach Mitternacht hin, so dass heute morgen vor halb zehn an Aufbruch nicht zu denken war. Mit grossem Hallo hab ich dann die ganze Motorradkombo an der (auch sehr pittoresken) Tankstelle im Ort nochmal getroffen. Und ein paar Kilometer hinter Tilba hat mich dann der ganze Korso hupend und winkend an einer Steigung ueberholt - so begeistert begegnen sich Motorradfahrer und Radler auch selten.
Damit waere erklaert, warum meine Form heute nicht zum besten war. Der zweite Grund fuer den etwas schleppenden Verlauf der Etappe war wieder mal das Gelaende. Von Tilba aus gings erstmal runde 40 Kilometer in Wellen immer wieder bergauf - bis auf 250 Meter hoch, dann in einer Irrsinnshitze runter nach Bega und weiter Richtung Kueste. Und als ich mal wieder dachte "Prima, das war's, jetzt noch ein bisschen ausrollen und dann gemuetlich eine Dose zischen lassen", haben mich am Ende nochmal zwei ueble Anstiege erwischt... Fuer die Radfahrfreunde hier das Profil der heutigen Runde.
So richtig was fuer's Grundlagentraining war das nicht...
Ach ja, bei der Motel-Suchrunde durch das Oertchen hier hab ich die ersten "Gleichgesinnten" getroffen. Ein Paerchen aus Alaska, die auch mit Raedern Richtung Melbourne unterwegs sind, die naechsten Kilometer aber per Bus abkuerzen wollen. Ausserdem machen die es auf die harte Tour: Mit Zelt und Kocher auf Camping Tour. Das fehlte mir jetzt noch. Kaum hatte ich mein Motel gefunden fing es naemlich an ganz genuesslich zu regnen. Was fuer eine Vorstellung, nach dieser Etappe heute im Nieselregen im Zelt zu sitzen und eine leckere Tuetensuppe zu schluerfen...:-)
Und zum Schluss endlich die faellige Wunsch-Erfuellung: Die Kollegin Doris wollte unbedingt ein Foto von hinten, um zu ueberpruefen, ob die gekuerzte Frisur akzeptabel ist. Bitteschoen:
Ehe ich's vergesse: Heute hab ich mein erstes Kaenguruh gesehen. Wer haette gedacht, dass diese Tiere so flach sind - zumindest nachdem sie versucht haben, die Strasse zu ueberqueren. Allzuviel niedliches war nicht mehr uebrig von dem Kameraden, deshalb habe ich mal auf ein Foto verzichtet. In den kommenden Tagen gibt es ja noch mehr Gelegenheiten, denn was jetzt folgt ist erstmal ziemliche Wildnis. Viel Strasse und gelegentliche Mini-Orte mit Motel. Kann also gut sein, dass jetzt wieder ein paar Tage Funkstille ist, bis ich aus den Weiten des fernen Suedens wieder in belebtere Gebiete komme - dann in einem neuen Bundesstaat: Victoria. Den wichtigsten Unterschied zwischen New South Wales und Victoria hab ich gestern schon an der Bar gelernt: in Victoria gibt's das Bier in kleineren Glaesern - muss ich halt eins mehr trinken...