Freitag, Januar 28, 2005

Willkommen im Wilden Westen...

Howdie, wie man unter Kuhhirten sagt. Heute melde ich mich praktisch mitten aus dem Wilden Westen. Durch eine glueckliche Verkettung von Zufaellen bin ich in Tilba, etwa auf halbem Weg zwischen meinem eigentlichen Ziel Narooma und der naechsten Stadt Bega gelandet. Weil's in Narooma noch so frueh war, bin ich halt noch ein paar Kilometer weiter gefahren und dabei auf dieses Dorf gestossen: Erbaut irgendwann 18dunnemals, zu Goldrauschzeiten (sowas gab's wohl auch ueberall) mal ein bedeutendes Handelszentrum, danach gross ins Kaesegeschaeft eingestiegen und seit das mit dem Kaese auch nicht mehr so brummt halt ein Touristenoertchen. Allerdings hat sich das Stadtbild seit 18irgendwann nicht mehr veraendert. Der ganze Ort - also alle 30 Haeuser - steht komplett unter Denkmalschutz und sieht entsprechend aus wie die Kulisse aus einem John-Wayne-Film. Das Hotel mit angeschlossenem Saloon, die Post, die gleichzeitig Kramladen, Internetcafe, Tankstelle und sonstige Deinstleistungen beherbergt und am Ende, rechts hinter der (natuerliche historischen) Kaesefabrik "Wirrinas Bed & Breakfast", in dem ich nun untergekommen bin. Nach der bisherigen Motelerfahrung ganz komisch, ploetzlich in einer Puppenstube aus dem 19. Jahrhundert zu wohnen...
Leider kann ich keine Bilder mitliefern - der Rechner hier stammt auch noch aus Goldrauschzeiten und hat von USB noch nie was gehoert. Ausserdem hab ich keine Zeit, die Bilder zusammen zu kopieren, denn ich bin in Eile. Fuer 90 Dollar die Nacht hab ich naemlich nicht nur Wohnrecht in der historischen Puppenstube, sondern weil ich der einzige Gast bin geniesse ich auch die bevozugte Betreuung der Wirtin Wirrina, die schon alle ihre Landkarten sortiert, um mir zu zeigen, was ich auf dem Weg nach Melbourne unbedingt noch angucken muss... und eigentlich koennten wir auch noch zum Strand runter fahren... wenn Wirrina 40 Jahre juenger waere wuerde ich befuerchten, ich werde heute abend noch geheiratet. So werde ich wohl mit Adoption davonkommen.

Morgen reiss ich mich dann aus der Wildwest-Idylle los und es geht wieder rund 100km weiter nach Sueden. Das Tagesziel verspricht auch wieder relativ nett zu sein. Immerhin heisst der Ort Eden. Was jetzt bitte niemanden dazu animieren sollte ab uebermorgen was von "jenseits von Eden" zu singen...