Sonntag, Februar 13, 2005

Melbournes Rennradfahrer grüssen nicht

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Das liegt aber nicht daran, dass sie unfreundlich wären, sondern einfach an der Anzahl. Hier fahren so viele von der Sorte rum, dass man die Hand kaum an den Lenker bekäme, vor lauter grüssen. Ist mir schon aufgefallen, als ich am Donnerstag vormittag in die Stadt reingefahren bin. Entlang der Küstenstrasse waren mehr Rennradler unterwegs als am Zollenspieker Hauptdeich Sonntag mittags. Und da hab ich mir gedacht: Am Wochenende müsste man da eigentlich ein bißchen Spaß haben können.
In der Tat hab ich ein richtig nettes Rennrad-Wochenende hinter mir. Die 25 Kilometer Beach Road von St. Kilda raus zu einem Vorort namens Mordialloc sind die reinste Rad-Autobahn. Einfach ein bißchen rumbummeln und die Augen offenhalten, schwupps, hat man eine Horde Radfahrer, die einem netten Windschatten auf dem Weg raus aus der Stadt geben. Zurück geht's dann immer leicht bergab und mit Rückenwind - da wird's bei knapp 50 Sachen im Windschatten schon mal eng mit der Übersetzung. Weil's so nett ist, bin ich die Runde heute gleich zweimal gefahren - macht 180 Kilometer an zwei Tagen - grosser Spaß.
Nebenbei hab ich festgestellt, dass die Firma Gatorade mit ihren Getränken viel für die Optik eines Rennrads tun kann.

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Man beachte die hintere Flasche: Gatorade "Wild Grape" passt doch farblich hervorragend zum Rahmen. Und schmeckt auch noch zauberhaft nach einer Mischung aus Zucker, Geschmacksverstärker und Polyäthylen. Wer meine heimliche Leidenschaft für Fanta "Sunny Melon" und und andere synthetische Brausen kennt ahnt, dass meine Begeisterung keine Grenzen kennt...
Nach dem Duschen und dem wohlverdienten Zielstrichbier werd ich mich jetzt mal ins Getümmel des St. Kilda Festivals stürzen.

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Bin auf dem Rückweg gerade schon mal durch den Ort gebummelt. Wenn man bedenkt, dass ganz Australien nur 19 Millionen Einwohner hat, dann dürfte der Rest des Landes heute ziemlich leer sein. Im ganzen Viertel treten sich die Leute tot.

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Jede Backpacker-Herberge hat Boxen auf den Balkons stehen, an der Kirche brät der Pastor persönlich die Würstchen und rund um die Kirmes unten am Wasser ist praktisch kein Durchkommen. Mal sehen, ob ich wenigstens noch eine Kleinigkeit zu Essen ergattern kann.
Ab morgen wird's dann wieder ruhiger. Ich werd nochmal für ein Paar Tage aus der Stadt raus Richtung Norden bummeln und dann zum Wochenende zurück nach Melbourne kommen. Spätestens nächsten Samstag muß ich ja wieder ein paar Rennen mit den Jungs auf der Beach Road ausfahren...