Samstag, Februar 12, 2005

Chinesische Party und deutsche Ordnung an der Wäscheleine

Die Daten eines entspannten Ruhetages: 20 km Radfahren, zwei Bier und drei Zigaretten - wobei sich an den Radkilometern heute abend wohl auch nichts mehr ändern wird...

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Zunächst hab ich mal eine kleine Stadtrundfahrt unternommen.

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Was - na ja - eindrucksvoll, aber nicht wirklich berauschend ist. Es ist halt eine Großstadt mit entsprechend ausuferndem Stadtzentrum samt Wolkenkratzern.

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Dazu ungefähr so viele Menschen, wie ich bisher zusammengenommen in allen besuchten Käffern gesehen habe. Ein bißchen folkloristisch wurd's dann entlang des "Mighty Yarra River", wo dieses Wochenende das chinesische Neujahrsfest gefeiert wird.

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Für die echten Chinesen vermutlich eine amüsante Veranstaltung, denn statt asiatischem Gewusel wird hier gesittet und geordnet gefeiert. Jeder Stand mit einheitlichem weissen Plastikzelt und genau abgemessener Stellfläche (sowie vermutlich entsprechend berechneter Gebühr).

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Trotzdem eine hübsch anzuschauende Folklore-Veranstaltung mit original chinesischem Krimskrams, amerikanischer Coca Cola und einer erklecklichen Anzahl deutscher Touristen.

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Auf dem Heimweg hab ich dann rein zufällig noch ein bißchen Formel 1 Luft geschnuppert. Genau zwischen der Innenstadt und meinem Basislager St. Kilda liegt der "Albert Park". Irgendwie kam mir der Name bekannt vor und als ich heute durchfuhr fiel mir auch wieder ein woher: Im Park wird gerade eine Rennstrecke aufgebaut. Die bin ich natürlich gleich mal lang gefahren und das kam mir von Kurve zu Kurve bekannter vor - ich könnte schwören, die Strecke bin ich schon mal am PC in einer Formel 1 Simulation gefahren.

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Hier Start und Ziel, danach kommt eine enge Schikane und dann geht's rechts um einen See rum - blöde Kurvenkombination, wo ich immer rausgeflogen bin, bevor es auf der anderen Seite eine sehr schnelle Linkskurve gibt... Ich hab die Zeit nicht gestoppt, aber ich denke wegen der noch andauernden Bauarbeiten hab ich den Streckenrekord knapp verpasst.

Übrigens berichte ich zur Zeit hier aus dem "deutschen Haus" in Melbourne. Zum Beweis hier ein liebevolles Detail von der Wäscheleine gleich hinter dem Fahrradschuppen. Ich bin nicht sicher, ob es eine englische Übersetzung für das Wort Klammerbeutel gibt, in diesem Fall ist sie aber auch nicht nötig. Das Stück dürfte ein Original-Import sein.

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Ist aber auch kein Wunder. Das Kommando hier im Fort führt Silke aus Deutschland und mindestens 80 Prozent der ansässigen Rucksacktouristen kommen von "daheim". Schon sehr niedlich, dass das Erdgeschoss praktisch pausenlos vollgestellt ist mit riesigen Rucksäcken, an denen vorne kleine Mädchen und Jungs befestigt sind, die gerade die Welt erobern. Und immer, wenn ich im Vorbeigehen zweieinhalb Sätze Globetrotter-Fachgesimpel aufschnappe denke ich: "was für ein Glück, dass ich bloß Urlaub mache." Und während Malte, Rebecca und Co in der Gemeinschaftsküche wieder eine Dose Ravioli knacken, zieh ich jetzt los und hau in irgendeinem Schickiladen meine Kreditkarte auf den Tresen - und hab nicht einen Funken schlechten Gewissens dabei...