Die Aussies und ihre Umwelt
Ist es eigentlich ein Naturgesetz, dass Länder mit übermäßig großer Ausdehnung ein entspanntes Verhältnis zu ihrem Müll haben? Jedenfalls ist Australien - genau wie die USA - das Land in dem Plastikflaschen und Aluminiumdosen noch unbehelligt regieren. Recycling ist kein Thema, die Mülltonnen haben zuweilen gelbe Deckel, aber nur, damit sie hübscher aussehen. Immerhin, so verraten die Getränkedosen, gibt es im Bundesstaat South Australia fünf Cent Pfand pro Dose und Flasche.
Das beherrschende Umweltthema dagegen ist Wasser. Neben dem UV-Index verrät die Zeitung täglich den Füllstand der städtischen Wasserspeicher und wie jeden Sommer gelten auch jetzt wieder "Water restrictions". Rasensprengen ist komplett verboten, Gärten dürfen nur zu bestimmten Zeiten bewässert werden und an jeder Ecke erinnern Schilder daran, man möge doch bitte Wasser sparen - reiner Öko-Aktionismus also, wenn man am frühen Nachmittag konsequent auf Bier umsteigt. Aus deutscher Sicht besonders putzig ist, wenn ein Wasserspar-Spot im Fernsehen rät: "Waschen Sie Ihr Auto am besten auf dem Rasen, damit kein Wasser verschwendet wird." Das haben wir irgendwie anders gelernt...
Jetzt, wo das Kyoto-Protokoll in Kraft tritt, ist gerade noch ein anderes Thema durch die Medien getrieben worden: Treibhausgas. Da liest man dann verblüfft, dass das Land der weiten unberührten Natur, der fröhlichen Känguruhs und eukalyptusmampfenden Koalas pro Kopf mehr Kohlendioxid in die Luft bläst, als jedes andere Land der Welt - weshalb die Regierung das Kyoto-Protokoll auch gleich mal nicht unterschrieben hat.
Der Strom für Victoria kommt fast ausschließlich aus Braunkohleverstromung. Östlich von Melbourne, entlang des Latrobe River gibt es gigantische Braunkohlevorkommen, ebenso gigantische Abbaugebiete und natürlich die dazugehörigen Kraftwerke. Im Westen Australiens sind es gewaltige Erdgasreserven, die - kaum sauberer - in Steckdosenfutter verwandelt werden.
Im Zuge der Kyoto-Debatte wird die Tatsache, dass der Strom hier nicht gelb oder grün, sondern eher schmutzig dunkelgrau ist lang und breit in den Zeitungen diskutiert. Beim Frühstück erklärt mir der eine Leitartikel ganzseitig, dass es überhaupt keinen Treibhauseffekt gibt, in einer anderen Zeitung erscheint die Bedrohung durch globale Erwärmung so dramatisch, dass man es kaum für möglich hält, noch schnell den Sportteil zu lesen, bevor die Polkappen weggeschmolzen sind. Und dann gibt's natürlich den internationalen Vergleich: "The Age" hat neulich mit lobenden Worten das Musterland der regenerativen Energiegewinnung ausgemacht: Deutschland. Von uns könne man lernen, befindet die Zeitung, wie eine High-Tech-Industrienation den Einsatz von Wind- und Sonnenenergie fördern kann. Hier kann man sicherlich geteilter Meinung sein - das scheint doch eher eine Variante vom "Einäugigen unter den Blinden" zu sein.
Irgendwie ist das schon verblüffend, dass in einem Land wie Australien keine andere Idee zur Energiegewinnung zu haben sein soll, als Windräder auf einen Hügel zu stellen. Hier haben sie doch die endlosen sonnenbeschienenen Wüstenflächen, von denen die Solarzellenbastler immer träumen. Und endlos viel Platz, um Raps für Biodiesel anzubauen...
Das beherrschende Umweltthema dagegen ist Wasser. Neben dem UV-Index verrät die Zeitung täglich den Füllstand der städtischen Wasserspeicher und wie jeden Sommer gelten auch jetzt wieder "Water restrictions". Rasensprengen ist komplett verboten, Gärten dürfen nur zu bestimmten Zeiten bewässert werden und an jeder Ecke erinnern Schilder daran, man möge doch bitte Wasser sparen - reiner Öko-Aktionismus also, wenn man am frühen Nachmittag konsequent auf Bier umsteigt. Aus deutscher Sicht besonders putzig ist, wenn ein Wasserspar-Spot im Fernsehen rät: "Waschen Sie Ihr Auto am besten auf dem Rasen, damit kein Wasser verschwendet wird." Das haben wir irgendwie anders gelernt...
Jetzt, wo das Kyoto-Protokoll in Kraft tritt, ist gerade noch ein anderes Thema durch die Medien getrieben worden: Treibhausgas. Da liest man dann verblüfft, dass das Land der weiten unberührten Natur, der fröhlichen Känguruhs und eukalyptusmampfenden Koalas pro Kopf mehr Kohlendioxid in die Luft bläst, als jedes andere Land der Welt - weshalb die Regierung das Kyoto-Protokoll auch gleich mal nicht unterschrieben hat.
Der Strom für Victoria kommt fast ausschließlich aus Braunkohleverstromung. Östlich von Melbourne, entlang des Latrobe River gibt es gigantische Braunkohlevorkommen, ebenso gigantische Abbaugebiete und natürlich die dazugehörigen Kraftwerke. Im Westen Australiens sind es gewaltige Erdgasreserven, die - kaum sauberer - in Steckdosenfutter verwandelt werden.
Im Zuge der Kyoto-Debatte wird die Tatsache, dass der Strom hier nicht gelb oder grün, sondern eher schmutzig dunkelgrau ist lang und breit in den Zeitungen diskutiert. Beim Frühstück erklärt mir der eine Leitartikel ganzseitig, dass es überhaupt keinen Treibhauseffekt gibt, in einer anderen Zeitung erscheint die Bedrohung durch globale Erwärmung so dramatisch, dass man es kaum für möglich hält, noch schnell den Sportteil zu lesen, bevor die Polkappen weggeschmolzen sind. Und dann gibt's natürlich den internationalen Vergleich: "The Age" hat neulich mit lobenden Worten das Musterland der regenerativen Energiegewinnung ausgemacht: Deutschland. Von uns könne man lernen, befindet die Zeitung, wie eine High-Tech-Industrienation den Einsatz von Wind- und Sonnenenergie fördern kann. Hier kann man sicherlich geteilter Meinung sein - das scheint doch eher eine Variante vom "Einäugigen unter den Blinden" zu sein.
Irgendwie ist das schon verblüffend, dass in einem Land wie Australien keine andere Idee zur Energiegewinnung zu haben sein soll, als Windräder auf einen Hügel zu stellen. Hier haben sie doch die endlosen sonnenbeschienenen Wüstenflächen, von denen die Solarzellenbastler immer träumen. Und endlos viel Platz, um Raps für Biodiesel anzubauen...
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