Sonntag, Februar 20, 2005

Wo sind eigentlich die Aboriginees?

Diese exotischen Eingeborenen, die munteren dunkelhäutigen Gesellen, die bei der Abschlussfeier der 2000er Olympiade so fröhlich getanzt haben, als wir alle die große Versöhnung der australischen Gesellschaft mit ihren Ureinwohnern bewundert haben. Ja, die sind wohl noch nicht von der Abschlußfeier zurück. Zumindest kommen sie im Alltag praktisch nicht vor. Aboriginees gehen nicht im Anzug über die Straße zur Mittagspause. Sie arbeiten auch nicht auf den Highwaybaustellen. Sie bedienen auch nicht im Lebensmittelladen an der Ecke (da arbeiten Inder, und wenn man öfter mal "die Simpsons" gesehen hat, kann man dabei nicht wirklich ernst bleiben), oder nebenan in der Kneipe an der Theke. Auch am Auskunftsschalter der Bahn oder im "Outback Center" in Sydney (immerhin mit Ausstellung von Eingeborenen-Kunst) arbeiten keine Aboriginees. Der einzige Ureinwohner, den ich bislang getroffen hab war Ivan. Ivan wohnt in der Grünanlage unten am Luna Park und hat zuviel amerikanische Ghetto-Kultur geraucht: "Yo man, i'm a free spirit man, know what I mean, I'm a brother man, know what I mean..."
In den unbeleuchteten Hauseingängen, in denen man auch bei Regen übernachten kann, da findet sich schon mal ein Aboriginee. Aber selbst die guten Plätze für Bettler sind in der Regel von Weissen besetzt.
Hier in Melbourne in einer Seitenstrasse gibt's einen Laden - laut Schild im Schaufenster "100% aboriginal owned". Was immer die da verkaufen mögen, es ist zumindest das einzige nicht obdachlose Vorkommen von Ureinwohnern, das mir spontan einfallen würde.
Draussen auf dem Land gab's einige "Cultural Centers", wo der geneigte Tourist zwei Didgeridoos zum Preis von dreien und ein bedrucktes T-Shirt dazu erwerben kann. Selbst im beschaulichen Tilba kommen die "Abos" nur gelegentlich zu Gemeindefesten aus ihrer Siedlung herüber. Wenn unbedacht das Gespräch auf die Ureinwohner kommt, hab ich immer den Eindruck, die Leute würden von etwas sehr sehr exotischem reden.
Cathy Freeman läuft übrigens keine Rennen mehr, wohnt in einem schicken Haus irgendwo ausserhalb von Melbourne und hat sich laut Zeitung neulich von ihrem Freund getrennt. Vielleicht kann ich sie ja mal fragen, wo all die Aboriginees sind, falls sie zu meiner Abschiedsparty rüberkommt.

3 Comments:

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